Durch seine günstige Lage eignete sich der Berg besonders für den aufkommenden Rundfunk. So wurde in den 30er Jahren ein Sendeturm auf dem Plateau errichtet. In den Kriegsjahren war dieser Standort von besonderem militärischen Interesse. Es wurden Funkanlagen für die Flugüberwachung und Koordination des Flugverkehrs errichtet. Nach dem Krieg erhielt das Gelände die Deutsche Post, die bis 1989 von hier ihre Rundfunk- und Fernsehprogramme übertrug. 1972 erhielt der Berg ein neues Gesicht. Ein 126 m hoher Sendemast wurde errichtet. Von diesem werden heute noch 2 Fernsehprogramme sowie 6 UKW-Programme abgestrahlt. Seit 1990 betreibt u.a. die Deutsche Telekom die Sendeanlagen.
Rudolf Hess auf dem Inselsberg
Abbildung: R.Heß am 12.10.1935 zu einem Besuch auf dem Berg - Der damalige Hitlerstellvertreter Rudolf Heß auf der Terasse des Berggasthofes Stöhr. Am Inselsberg bestand in dieser Zeit auch ein militärisches Interesse.
Chronik der Sendeanlagen von 1939 - 1986
1939 Bau des runden Turmes als Antennenträger nach Plänen des Reichspostzentralamtes Berlin unter Leitung der Deutschen Luftwaffe. 200 Menschen arbeiten Tag und Nacht beim Bau. Danach Funksende- und Überwachungsstelle für millitärische Zwecke.
1945 Der Turm wird einige Jahre als Aussichtsturm für die Bevölkerung genutzt
1952 Beginn der Instandsetzungsarbeiten am Turm durch das MPF (Ministerium für Post und Fernmeldewesen)
1953 12.06. Inbetriebnahme des ersten 250W-UKW-Senders. Noch im gleichen Jahr kommt ein 5 kW-MW- Sender dazu.
1955 08.09. Abstrahlung der ersten Fernsehsendung mit 3 kW. Neue Richtfunkstrecken vom Studio über die FuSt Brocken zum Inselsberg nehmen den Betrieb auf.
1957 Aufbau des 50 m hohen Gittermastes. Damit war es möglich die Leistung des UKW- und Fernsehsenders auf 10kW zu erhöhen.
1963 Ein neuer Bd.III-Sender und vier neue UKW-Sender nehmen ihren Betrieb auf. Aufbau einer Netzersatzanlage sowie Aufbau des CSF-Bd.IV-Fernsehsenders (aus französischer Produktion)
1968 Fertigstellung der Zentralen Überwachung in der 3. Etage
1970 Baubeginn des neuen Sendergebäudes und des Antennenträgers. Der Gesamtaufwand dieser 1. Ausbaustufe beläuft sich auf ca. 23 mio. Mark der DDR.
1972 Offizielle Abstrahlung des 2. Fernsehprogrammes mit dem CSF-Sender.
1973 Die UKW-Sender DDR 1 und DDR 2 werden auf Stereo umgerüstet.
1974 Inbetriebnahne des FWB-Bd.IV-Senders im neuen Sendergebäude und Abstrahlung des Programmes vom neuen Antennenträger. Der Bd.III-Sender (FWK) wird für das Farbfernsehen umgerüstet.
1980 Realisierung des Stereo-Senders "Berliner Rundfunk"
1984 Beginn der 2. Ausbaustufe mit Stahlbauleistungen am Rohrturm.
1985 Inbetriebnahmen: Doppelanlage Bd.III (Zarat) und Doppelanlage Bd.II (Zarat). Die Anlagen stammen aus polnischer Produktion.
1986 Demontage des alten Gittermastes vom Turm mit einem 89 m Kranausleger. Einführung der integrierten Tonübertragung (ITÜ). Das Programm "Stimme der DDR" wird auf Stereo umgerüstet.
Die Sendeanlagen in Bildern
Die Sendeanlagen in Bildern
Chronik der Sendeanlagen von 1990 - 2007
1990 bis zu diesem Jahr lag die Betriebsführung in Verantwortung der Deutschen Post (Funkamt Erfurt)
1991 ab diesem Zeitpunkt ist der Inselsberg Funkübertragungsstelle der Deutschen Bundespost Telekom, später deutsche Telekom AG (Funkamt Erfurt)
1994 Austausch des UHF-Senders (FWB) K31 durch einen neuen 20 kW- Doppelsender von TELEFUNKEN
1994 Einschaltung des 6. UKW-Programmes Landeswelle am 30.12.94 mit 2,5 kW, ab 1997 mit 10 kW
1996 Heranführung aller TV- und Rundfunkprogramme über das neue digitale Übertragungssystem TV 34
1996 Betrieb eines L-Band-Senders im Rahmen des Pilotprojektes DAB Thüringen über 2 Jahre
1996 Sanierung des Sende-und NEA-Gebäudes einschl. NEA durch die DTAG bei laufendem Betrieb
1997 Austausch des Bd.III- Senders K5 (ZARAT) durch einen 10 kW Rhode & Schwartz Doppelsender (Umsetzung vom Brocken)
1997 Erneuerung der UKW-Sendetechnik durch Anlagen von R & S/FTK
1998 Sanierung des runden Turmes mit Einbau einer Fotovoltaikanlage
2000 Aufnahme des Regelbetriebes DAB im K12
2007 Zur Zeit sind auf dem Inselsberg 6 UKW-Sender, 1 TV-Sender analog Bd.III, 1 TV-Sender analog Bd. IV sowie 1 DAB-Sender in Betrieb
Auswechselung des Tilgerpendels im Jahre 1991
Im Jahre 1991 wurde das Tilgerpendel (gedämpft aufgehängte Pendel in hohen Gebäuden und Masten um deren Schwankungsbewegung zu vermindern) in der Mastspitze des Sendemastes mittels eines Transporthubschraubers der Firma Berliner Spezialflug (BSF) ausgewechselt. Sehen Sie hier 2 Videos dieser spektakulären Aktion.
Hubschraubertyp Modell: Typ: MI-8T, Transporthelikopter Geschwindigkeit: max. 141 kt / 162 mph Reichweite: max. 700 km / 311 miles Rotor: 21.29 m / 69 ft 10.2 in Länge: 25.24 m / 82 ft 9.7 in Höhe: 5.65 m / 18 ft 6.4 in Gewicht: leer: 7,260 kg / 16,007 lb Startmasse: max. 12,000 kg / 26,455 lb Triebwerke: zwei 1268-kW (1,700-shp) Isotov TV2-117A turboshafts
Abbildung: Luftaufnahme von 1938 - Kurz vor dem Bau des runden Turmes. Zu erkennen sind Fahrzeuge eines AEG-Daimler Benz Fernsehzuges, sowie eine kleine Antenne auf dem Gipfelplateau.
Abbildung: Der Sendeturm Anfang der 50er Jahre - Die "Thermoskanne" wie der Turm auch liebevoll genannt wird prägt das Bild des Inselsberges seit 1939.
Geschichte
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