Hornschlittenrennenennen 2011
Impressionen vom 6. Hörnerschlittenrennen
Brotterode - Am frisch verschneiten Seimberg fanden die Schlittenbesatzungen eine wettkampftaugliche Strecke vor. Es herrschte Volkssportfestatmosphäre und vor allem im zweiten Durchgang nahm das Rennen, das insgesamt 21 Schlitten in Angriff nahmen, teilweise dramatische Züge an.
Schon als die "Ruhrpottwalze", Vorletzter von Durchgang 1, um glatte 24 Sekunden schneller ins Ziel kam und sich damit auf Rang 13 verbesserte, wusste man, dass sich die Pausen, um den unaufhörlich frisch fallenden Schnee wenigstens teilweise von der Piste zu schaffen, lohnte. Wie die Männer aus Oberhausen im Ruhrgebiet, die ihre Premiere am Seimberg feierten, fuhren die meisten Schlitten erheblich schneller als in der ersten Runde, manche zu schnell.
Zunächst kamen alle vier Frauenschlitten ohne Unfall durch. Sie verbesserten sich alle teils erheblich und die "Blue Wife" mit ihrer Zeit von 1:19,7 min wären bei den Männern immerhin zu Platz 13 gekommen. Dennoch mussten sich die Brotteröderinnen mit Rang zwei begnügen, weil "Quickie 3" vom SC Traktor Oberwiesenthal in beiden Läufen insgesamt magere drei Sekunden besser war.
Gumpelstädter überraschen
Bei den Mannsbildern setzten die zuverlässig von Klaus Rassbach (Rene Höhn, Markus Bednarek, Silke Heiser) gesteuerten Kleinschmalkalder Holzwürmer das erste Achtungszeichen, als sie als Zwölfte 24 sec schneller als im ersten Durchgang durchs Ziel rauschten, die magische "Minutenmarke" in 1:00,3 knapp verfehlten und damit im zweiten Gang auf den dritten Platz fuhren. Diese Zeit stand lange, obwohl die Holzwürmer wegen ihrer schlechten ersten Fuhre allmählich bis auf Rang acht durchgereicht wurden.
Für eine echte Überraschung sorgte dann der Gumpelstädter Kisselblitz. Carsten Miethe, Jochen Göpfert, Uwe Arnold und Thomas Adam bestritten am Seimberg immerhin erst ihr zweites Rennen überhaupt, bewiesen dabei viel Konstanz und freuten sich am Ende sehr über ihren vierten Platz. Vor ihnen auf das Treppchen durfte der Wintersteiner Rennsteigblitz mit Haudegen Raik Eichel. Der Frust über die schlechtere zweite Fuhre schwenkte bei den Wintersteinern in Feierlaune um. Erstmals, als man im Ziel vergebens auf dem nach ihnen gestarteten Inselbergexpreß wartete. Ede Fuchs, der seinen Schlitten in Durchgang 1 mit 0:56,0 min auf Platz vier gesteuert hatte, konnte sich im Ziel den Abstecher von der Piste, der eine glatte Minute kostete, selbst nicht erklären. Er kam mit seiner Besatzung (Torsten Reukauf, Andreas Koch, Oliver Grothkopp) aber immerhin im Ziel an. Das brachten die Wallenburger nicht. Nach Durchgang eins auf Platz zwei mussten auch Ronald Luck, Volker Ullrich, Peter Hauschild, Rene Möller die Badewanne verlassen und blieben nach Bronze 2010 in Brotterode diesmal ohne Platz.
Es knirschte, krachte und knackte im Schlitten, als die Brotteröder Snowfighter in Durchgang zwei die Reitbahn hinab sausten. Wie immer voller Risiko, legten David Eichel, Ralf Baumhämmel, Alexander Kaiser und Silko Rassbach diesmal aber auch eine technisch nahezu perfekte Fuhre hin, eine in 0:53,9 min wahnsinnig schnelle dazu. Die Freude im Ziel war groß, sogar der Sieg schien in Reichweite zu sein. Doch einem Schlitten waren auch sie wieder einmal nicht gewachsen. Ruhig, fast schon aufreizend lässig nahmen die Trusetaler Volkssportler beide Rennen in Angriff. Der Schlitten mit Ralf Messerschmidt, Steffen Schmauch, Rene Heinze und Anschieber Torsten Wolf fuhr zweimal konstant fehlerfrei die Bestzeit von 0:50,1 und 0:50,4 min. Damit waren sie in der Endabrechnung neun Sekunden schneller als die Snowfighter. Hinter diesen beiden klaffte zu Rang drei eine beträchtliche Lücke, speziell zwischen dem 8. und 15. Platz ging es dann mit insgesamt nur 29 sec Unterschied sehr, sehr knapp zu.
Nur freudige Gesichter
Am Ende jedoch sah man allerorten nur freudig strahlende Gesichter. Vor allem bei den Brotterödern selbst, die das Risiko nicht gescheut und neben die grünen Wiesen am Seimberg die Woche über mit viel Aufwand auf der Reitbahn hinab in die Skiarena eine prima Piste präpariert hatten. Dass diese dann der überraschende Neuschnee langsamer als gewollt machte - wer weiß, wozu es gut war. Jedenfalls konnte Dr. Frieder Baldauf namens der Organisatoren zum Schluss auf ein allseits gelungenes Rennen zurückblicken. Das galt mit dem bisher besten Platz (5.) auch für seinen eigenen Schlitten "Brotteröder Fachmänner", in dem mit ihm Sebastian Schramm, Christian Kunze, Frank Wedel fuhren. Er dankte noch einmal von Herzen all den vielen fleißigen Helfern, vor allem der Stadt und dem WSV Brotterode, namentlich Thomas Storch und Chris Bartolmäs. Als "Co-Sprecher" indes rührte "Klaus Kinski" kräftig die Werbetrommel für den "Großen Preis von Oberwiesenthal", mit dem am Fichtelberg am 12. März die Hornschlittensaison endet.
Quelle: Freies Wort
www.hornschlitten-brotterode.de